Cat-Bonds: Hochriskante Anlageform

Frage: Im aktuellen Niedrigzinsumfeld interessiere ich mich sehr für Investments in hochverzinsliche Anleihen. Darunter fallen auch sogenannte Cat-Bonds. Das klingt erstmal spannend, allerdings auch kompliziert. Könnten Sie mir skizzieren, worum es sich bei dieser Anleiheart genau handelt? Wo liegen die Risiken, wo die Chancen? Und  halten Sie eine Investition in Cat-Bonds auch für Privatanleger für eine interessante Alternative?

Gesine N. aus Oberursel

Antwort: Cat-Bonds – der Name steht nicht etwa für Cats, also Katzen –, sondern vielmehr als Abkürzung des englischen Begriffs für Katastrophen. Es handelt sich um Anleihen, die in der Regel von Versicherungsunternehmen oder auch Rückversicherern herausgegeben werden. Sie decken hiermit unter anderem Spitzenrisiken aus Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen oder Erdbeben ab. Anders als bei anderen Anleiheformen bringen die Investoren ihr Geld in Zweckgesellschaften (SPV = Special Purpose Vehicles) ein. Dort bleibt das Geld bis entweder zur Rückzahlung oder bis zum Eintritt des Schadens. Tritt der zuvor definierte Schadensfall ein, so ist das Kapital des Anlegers vom Totalausfall bedroht.

Wegen des hohen Risikos sind auch die Zinsen in der Regel höher als bei anderen Anlageformen. Die Cat-Bonds werden seit den 1990er Jahren an den Kapitalmarkt gebracht und sind sogenannte OTC-Geschäfte, also Geschäfte, die nicht über die Börsen, sondern Over-the-counter abgewickelt werden. Da die Mindeststückelung dieser Anleihen häufig bei mindestens 250.000 USD liegt, kommt ein Investment vor allem für institutionelle Anleger in Frage. Erfahrene und spekulativ investierende Privatanleger könnten allenfalls über entsprechende Fonds an diesem Geschäft teilhaben, allerdings verbunden mit allen Risiken dieser hochriskanten Anlageform.

Jella Benner-Heinacher