Schadenersatzzahlungen des Ölkonzerns Shell

Frage: Vor Kurzem berichteten Sie über mögliche Schadenersatzzahlungen des Ölkonzerns Shell. Ich habe Aktien der Gesellschaft im genannten Zeitraum, also zwischen dem 8. April 1999 und dem 18. März 2004, erworben. An wen muss ich mich wenden, wenn ich meine Ansprüche geltend machen will? Zudem wäre es interessant zu wissen, wie hoch die Kompensation je Aktie ausfallen könnte.
Julius Z. aus Kinzig

 

Antwort: Wenn Sie berechtigter Shellaktionär sind, sollten Sie sich im Internet unter www.shellcompensation.com registrieren lassen. Dort finden Sie auch weitere Informationen über den von der niederländischen DSW-Schwesterorganisation VEB erzielten Vergleich. Dieser sieht unter anderem vor, dass der Rohstoffmulti eine Summe von 340,1 Millionen Dollar an die Aktionäre zahlen wird. Wie hoch der Schadenersatz je Anteilschein ausfällt, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zunächst kommt es darauf an, wie viele Investoren sich melden. Kauf- und Verkaufszeitpunkte werden ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Etwas präziser sind die Schätzungen bezüglich des Betrages von 12,5 Millionen Dollar, den Shell zusätzlich für Privatinvestoren zur Verfügung stellt. Hier wird von einer fixen Kompensation in Höhe von zirka 130 Dollar pro Investor ausgegangen.

Der Vergleich soll eine Reihe von Schadenersatzklagen der VEB gegen den Vorstand von Shell beenden. Anfang 2004 hatte das Management zugegeben, dass Öl- und Gasreserven um rund 20 Prozent zu hoch angegeben worden waren. Dies hat zu Kursabschlägen geführt. Nach niederländischem Recht haben geschädigte Aktionäre einen Schadenersatzanspruch gegen die Gesellschaft, wenn der Vorstand irreführende Angaben im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage der AG macht.

Jella Benner-Heinacher