Was sind CFDs?

Frage: Auf vielen Fernsehkanälen wird der Handel mit so genannten CFDs auf entsprechenden Handelsplattformen angepriesen. Könnten Sie mir kurz erläutern, was das eigentlich ist? Was genau kann ich denn da handeln? Wo liegen die Risiken? Ist das für mich als Privatanleger auch geeignet? Und was ist der Unterschied zum sog. Spread Betting?

Hans K. aus Untertürkheim

Antwort: CFD steht für Contracts for Difference, also Differenzkontrakte. Im Prinzip geht es hierbei um einen Handel von Kursdifferenzen, also um ein Wettspiel. Wer CFD kaufen will, sollte wissen, dass er nicht den zugrunde liegenden Vermögensgegenstand (Asset) erwirbt, also beispielsweise Aktien, Gold oder Devisen, sondern er kauft lediglich einen Wertschein auf die künftige Wertentwicklung dieses Assets. Durch diesen ausgeprägten Hebeleffekt sind diese Wetten, vor allem in Großbritannien beliebt. Setzt also derjenige, der handelt (der Trader) einen Geldbetrag auf eine bestimmte Kursänderung z.B. eines Finanztitels und steigt dann der Kurs und seine Prognose tritt ein, dann ist sein Gewinn die Differenz zwischen seiner Prognose und dem eingesetzten Kapital. Umgekehrt kann natürlich auch ein Verlust entstehen, wenn die Prognose nicht eintritt. Für unerfahrene Privatanleger ist diese Art des Wettspieles wegen des möglichen Totalverlustes ungeeignet. Profis dagegen arbeiten mit strikten Verlustlimits. 

Im Übrigen setzt ein Handel mit CFDs voraus, dass auf die zugrunde liegende Position eine entsprechende Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegt wird. Denn wenn das Geschäft schief geht, dann kann der Trader auch verpflichtet sein, noch Geld nachzuschießen (Nachschusspflicht). Diese Art der Differenzgeschäfte ist in Großbritannien deshalb so populär, da sie dort als Wettspiele Steuerfreiheit genießen. Dies gilt aber nicht für die Trader in Deutschland: diese unterliegen der deutschen Abgeltungssteuer. Spread-Betting bzw. Wetten auf den Unterschiedsbetrag zwischen dem Ankauf- und Verkaufskurs (Spread) ist den CFDs sehr ähnlich. Im Unterschied zum CFD ist der Vertragspartner allerdings der Broker selbst und nicht der Trader, wie beim CFD. Für unerfahrene Privatanleger ist weder die eine noch die andere Anlageform geeignet.

Jella Benner-Heinacher