Wie sinnvoll sind Stop-loss-Orders?

Frage: Seit zwei Monaten bin ich Mitglied in einem Investmentclub und betreue zusammen mit einigen Kollegen unser Aktiendepot. Da ich nicht jeden Tag Zeit habe, die Kursentwicklung unserer Aktien zu verfolgen, überlege ich, ob es Sinn macht, so genannte Stop-loss-Orders einzugeben. Ist das empfehlenswert?
Helene K. aus Sprockhövel

 

Antwort: Die Stop-loss-Order hat vor allem das Ziel, mögliche Verluste systematisch zu begrenzen. Dafür wird eine Verkaufsorder in Auftrag gegeben, mit der eine Kursuntergrenze festgesetzt wird. Erst wenn diese unterschritten wird, wird der Verkaufsauftrag zum nächsten handelbaren Kurs (Bestens-Order) ausgeführt. Sollte der Wert des Papiers allerdings rapide fallen – etwa aufgrund einer Gewinnwarnung – kann der Verkaufskurs deutlich unter dem von Ihnen festgesetzten Limit liegen. Sinnvoll ist es daher, die Stop-loss-Limits jeweils der Kursentwicklung anzupassen. Hierbei sollten Sie allerdings auf die Kosten achten. Viele Banken behandeln nämlich jede Limitänderung wie eine Orderänderung, die Ihnen dann erneut in Rechnung gestellt wird. Bei der Wahl der Preisspanne, also dem Abstand zum aktuellen Kurs, ist vor allem die so genannte Volatilität oder Schwankungsbreite der Aktie wichtig. Handelt es sich um ein sehr „wackliges“ Papier, sollte die Grenze nicht zu eng gesetzt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass Sie nur aufgrund der normalen Schwankung „ausgestoppt“ werden. In der Regel empfiehlt sich eine Spanne zwischen 5 und 25 Prozent unter dem aktuellen Kurs der Aktie. Bei Standardwerten aus dem DAX sollten aber 10 Prozent ausreichen. Grundsätzlich ist das Festsetzen eines solches Limits immer dann sinnvoll, wenn Sie den Aktienkurs Ihrer Wertpapiere nicht ständig beobachten können.

Jella Benner-Heinacher