Wofür steht der Begriff SEPA?

Frage: Ich überweise meiner in Frankreich lebenden Tochter regelmäßig Geld für ihre Ausbildung. Dabei ärgere ich mich immer wieder über die exorbitanten Gebühren der Banken, die in keinem Verhältnis zu dem Überweisungsbetrag stehen. Nun habe ich gehört, dass für Bankkunden über die Einführung von SEPA Besserung in Sicht ist. Können Sie mir sagen, wofür SEPA steht und ab wann ich mit deutlichen Verbesserungen bei den Gebühren rechnen kann?

Rüdiger H. aus Detmold

 

Antwort: Die Europäische Union (EU) plant über die Einführung der so genannten „Single Euro Payments Area“ (SEPA) EU-weit einen einheitlichen Zahlungsverkehr. Mit SEPA soll das Dickicht der verschiedenen nationalen Zahlungsverkehrssysteme und Vorschriften endlich gelichtet werden. Aktuell ist der European Payments Council, eine Zahlungsverkehrsinitiative der Banken, dabei, einheitliche Standards für Überweisungen, Lastschriftverfahren und Kartenzahlungen etwa über die IBAN (International Bank Account Number) zu entwickeln. Folglich ist für die Verbraucher in Zukunft mit deutlichen Verbesserungen beim Zahlungsverkehr und damit auch mit geringeren Gebühren zu rechnen.

Allerdings wird es noch lange dauern, bis SEPA überall in Europa tatsächlich läuft. Das Inkrafttreten der EU-Richtlinie war ursprünglich für den 1. Januar 2008 geplant, jetzt sind die Verhandlungen in Brüssel allerdings ins Stocken geraten. Hinzu kommt, dass die einzelnen Staaten bis zu 18 Monate Zeit haben, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Vor diesem Hintergrund wird SEPA wohl frühestens Anfang 2009 an den Start gehen. Bis dahin wird es leider keine wesentlichen Verbesserungen bei grenzüberschreitenden Überweisungen und den damit anfallenden Gebühren innerhalb der EU geben.

Jella Benner-Heinacher