Zertifikate

Frage: Ich möchte Geld in Zertifikaten anlegen. Das Problem ist, dass ich vor lauter Index-, Basket-, oder Garantiezertifikaten gar nicht mehr weiß, welches wohl das richtige für mich sein könnte. Können Sie mir erklären, worin sich die verschiedenen Papiere unterscheiden, und wie die Erträge aus diesen Zertifikaten steuerlich zu behandeln sind?

Klaus W. aus Arnsberg

Antwort: Das Angebot an Zertifikaten ist extrem breit gefächert und für den Anleger kaum noch überschaubar. Bei Index- und Basketzertifikaten ist die Höhe des zurückzuzahlenden Kapitals vom Preis des Basiswerts am Ende der Laufzeit abhängig. Basiswert eines Indexzertifikats ist der jeweilige Index, Basiswert eines Basketzertifikats ist der „Korb“ von Aktien, den der Emittent ausgewählt hat.

Hiervon zu unterscheiden sind Garantie- oder Protectionzertifikate. Hierbei handelt es sich um Papiere, bei denen die Kapitalrückzahlung ganz oder teilweise garantiert wird.

Die unterschiedlichen Ausgestaltungen der Zertifikate haben erheblichen Einfluss auf die steuerliche Behandlung der Erträge. Klar ist, dass bei Index- oder Basketzertifikaten, die erst nach zwölf Monaten verkauft werden, die Gewinne grundsätzlich steuerfrei bleiben. Bei Verkauf innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist sind die Kursgewinne als Erträge aus privaten Veräußerungsgeschäften mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Anders sieht es bei Garantie- oder Protectionzertifikaten aus. Hier werden die Gewinne beim Verkauf sowohl innerhalb der Spekulationsfrist als auch danach als Erträge aus Kapitalvermögen zunächst mit einer Quellensteuer von 30 Prozent belegt. In der Folge greift hier ebenfalls der persönliche Steuersatz. Es ist also auf jeden Fall ratsam, vor einer Anlageentscheidung nochmal beim Steuerberater nachzufragen.

Jella Benner-Heinacher