Umfrage unter Aktionären

Antworten und gewinnen: Wie unabhängig sind Abschlussprüfer?
Die hohen Transparenz- und Informationspflichten der Aktiengesellschaften dienen dem Schutz der Anleger. Dennoch ändert auch diese Regulierungsdichte nichts daran, dass zwischen dem Management und den Aktionären eine asymmetrische Informationsverteilung herrscht. Den Eigentümern ist es nicht möglich, die Leistungen der Unternehmensführung vollständig zu beurteilen und die Risiken und Gefahren der Bilanzen von international operierenden Milliardenkonzernen zu erkennen.


Den Geschäftsberichten mit ihren Jahresabschlüssen fällt dabei eine besonders gewichtige Rolle zu, die Informationsasymmetrien zu reduzieren. In diesem Zusammenhang sollen Jahresabschlussprüfungen das Vertrauen in Jahresabschlüsse stärken. Dieser Aufgabe kann der Wirtschafts- oder Abschlussprüfer aber nur gerecht werden, wenn er eine adäquate Prüfungsqualität liefert. Die Ergebnisse hängen zum einen von der Fähigkeit des Abschlussprüfers ab, Fehler zu erkennen. Außerdem beeinflusst auch die Bereitschaft des Prüfers, über festgestellte Fehler zu berichten, und damit seine Unabhängigkeit, die Qualität dieser Bilanzkontrolle.


Es gibt vier typische Situationen, in denen die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers beeinträchtigt sein kann: Personelle Verflechtungen (wenn der Abschlussprüfer ist gleichzeitig im Aufsichtsrat des Mandanten tätig ist), finanzielle Interessen (etwa, wenn der Abschlussprüfer Aktionär des Mandanten ist oder er eine hohen Anteil seiner gesamten Umsatzerlöse von einem Mandanten erlangt), persönliche Beziehungen (die möglicherweise auf Verwandtschaft basiert) und die gleichzeitige Verrichtung von Prüfungs- und Beratungstätigkeiten.


Damit Jahresabschlussprüfungen ihre Funktion erfüllen können, reicht es nicht aus, dass der Abschlussprüfer unabhängig agiert.  Dies muss auch vom Aktionär so wahrgenommen werden. Genau diese Wahrnehmung soll in einem Forschungsprojekt von Professor Dr. Reiner Quick an der Technischen Universität Darmstadt untersucht werden. „Aktionäre sind eine wichtige Adressatengruppe des Abschlussprüfers. Daher ist ihre Wahrnehmung in dieser Frage von besonderer Relevanz“, erläutert Professor Quick, anerkannter Experte in der Prüfungsforschung.


Aus diesem Grund wurde eine Umfrage entwickelt, an der Aktionäre online teilnehmen können. Die DSW unterstützt dieses Vorhaben ausdrücklich. „Die Ergebnisse sind für unsere tägliche Arbeit sehr interessant“, so Ulrich Hocker, DSW-Hauptgeschäftsführer. Daher ruft die Schutzvereinigung alle Mitglieder und Aktionäre zur Teilnahme auf.


Dies könnte sich für Aktionäre doppelt lohnen. Denn neben aussagekräftigen Ergebnissen haben alle Teilnehmer auch die Chance, als kleines Dankeschön etwas zu gewinnen. Es winken ein Apple iPod touch (32GB), zwei Büchergutscheine à 100 Euro sowie vier Tankgutscheine à 50 Euro, die unter allen Teilnehmern verlost werden. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.


Hier geht’s zur Teilnahme

Veranstalter der Umfrage:

Technische Universität Darmstadt
Institut fur Betriebswirtschaftslehre
FG Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaftsprüfung
Hochschulstr. 1
64289 Darmstadt