Seriöse Finanzanbieter: BaFin bietet Hilfestellung, aber keine Garantie

Frage: Als junger Anleger betrete ich gegenwärtig immer wieder Neuland bei meinen geplanten Investments. Jetzt habe ich eine Reihe von attraktiven Angeboten von Finanzanbietern erhalten, die mir zum Teil fast zu gut erscheinen. Wie kann ich als Anleger feststellen, ob der Anbieter auch wirklich seriös ist?

Leon A. aus Hamburg

Antwort: Zunächst sollten Sie sich möglichst intensiv über den Anbieter informieren. Aufhorchen sollten Sie etwa bei Unternehmen mit Sitz im Ausland. Das könnte der Versuch sein, sich den deutschen Behörden zu entziehen. Zudem sollten Sie aufpassen, wenn Anbieter von Finanzprodukten explizit damit werben, von der BaFin beaufsichtigt zu werden. Speziell bei der Billigung von Verkaufsprospekten sind die Befugnisse der Behörde limitiert. Die BaFin prüft lediglich, ob der Prospekt die geforderten Mindestangaben enthält und verständlich abgefasst ist. Es ist nicht die Aufgabe der Behörde, die Seriosität und die Solvenz des Emittenten zu prüfen beziehungsweise das Produkt zu kontrollieren. Die Prospektprüfung ist also sicher kein Gütesiegel. Trotzdem lohnt ein Blick auf die Internetpräsenz der BaFin. Hier ist zum Beispiel eine Broschüre mit dem Titel „Geldanlage – wie Sie unseriöse Anbieter erkennen“ zu finden. Zudem können Sie sich dort darüber informieren, ob der Anbieter zu den von der BaFin zugelassenen Anbietern gehört. Außerdem veröffentlicht die Aufsichtsbehörde allgemeine Warnungen sowie Hinweise auf eine fehlende Zulassung oder fehlenden Verkaufsprospekte und mögliche Untersagungsanordnungen.

Jella Benner-Heinacher