Was steht hinter dem Begriff BRIC?

Frage: Mein Vermögensberater rät mir zurzeit zum Kauf von BRIC-Anlageprodukten. Hier seien im Moment die größten Wachstumschancen gegeben und deshalb müsse ich möglichst schnell zugreifen. Sehen Sie das auch so? Was steht überhaupt hinter dem Begriff BRIC? Und wie sieht es bei all den angeblichen Chancen mit den Risiken dieser Produkte aus?

Stefan Q. aus Altenberg

 

Antwort: Investments in so genannte BRIC-Staaten stehen zurzeit hoch im Kurs. Das Kürzel steht für die vier Länder Brasilien, Russland, Indien und China. Nach Einschätzung der Investmentbank Goldman Sachs sollen diese Länder bis zum Jahr 2050 die führenden Industrienationen der Welt werden. Bei einem Investment in die BRIC-Länder spekulieren die Fonds also vor allem auf deren Wachstumsdynamik. Brasilien als das Rohstofflager der Welt, Russland als bedeutender Lieferant von Öl und Gas, Indien als Dienstleister und Softwareproduzent und China als verlängerte Werkbank der Welt.

Bei aller Euphorie für diese Märkte ist aber Vorsicht geboten. Denn die Erfahrung zeigt: Wirtschaftlicher Aufschwung geht nicht immer einher mit einem Anstieg der Börsenkurse. Auch Risiken wie Währungsturbulenzen, Korruption und politische Entwicklungen müssen einkalkuliert werden. Fondsprodukte, die also ausschließlich in BRIC-Länder investieren, sind sehr rohstofflastig und damit risikoreich. Eine größere Streuung erzielt man mit Anlageprodukten, die in zusätzliche Schwellenländer außerhalb der BRIC-Staaten investieren. Schließlich ist auch entscheidend, welchen Zeithorizont Sie für Ihr Investment anpeilen. Nach Meinung der Experten ist ein solches Investment für den kurzfristig orientierten Anleger nicht geeignet, sondern etwas für den Langfristanleger.

Jella Benner-Heinacher