DSW-Watchlist und HV-Themen 2017

Teilnehmer:

Klaus Nieding, DSW-Vizepräsident sowie Landesgeschäftsführer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland

Marc Tüngler, DSW-Hauptgeschäftsführer

Jürgen Kurz, DSW-Pressesprecher

 

Es gilt das gesprochene Wort

 

(Redner: Klaus Nieding)

Die HV-Themen aus Sicht der DSW

Meine sehr geehrten Damen und Herren, auch ich begrüße Sie herzlich zu unserer heutigen Pressekonferenz.

Ich möchte Ihnen einige übergeordnete Themen der HV-Saison 2017 vorstellen. Wichtig ist mir dabei zu betonen, dass die DSW auch in 2017 wieder rund 650 Hauptversammlungen für die freien Aktionäre besuchen und – wo nötig – den Finger in die Wunde legen wird.

Wir schauen uns dabei natürlich in jedem Einzelfall das jeweilige Unternehmen mit seinen ganz spezifischen Herausforderungen an und werden entsprechend mit unseren Wortbeiträgen und Nachfragen ansetzen. Doch es gibt auch eine ganze Reihe von Aspekten, die für nahezu alle Gesellschaften eine Rolle spielen, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Die wichtigsten werde ich Ihnen im Folgenden kurz vorstellen:

I. Schwieriger werdendes Makroumfeld

Derzeit befinden sich die Unternehmen in einem positiven Makroumfeld. Der Euro ist niedrig bewertet und belastet somit nicht die exportgetriebene deutsche Wirtschaft. Der Ölpreis und damit auch die Energiepreise sind ebenfalls moderat. Die Zinsen verharren auf niedrigstem Niveau und jede Refinanzierungsrunde sollte zu einer weiteren Entlastung des Zinsergebnisses führen. Insgesamt also die besten Voraussetzungen, um „unbelastet“ das operative Geschäft zu betreiben. Doch die Frage wird sein: Wie stabil ist das jeweilige Geschäftsmodell wirklich? Wie sieht es also aus, wenn die positiv wirkenden Faktoren herausgerechnet werden?

II. Trump, Brexit, China

Die mit der aktuellen politischen Lage verbundene Unsicherheit wird ebenfalls ein wichtiges Thema. So werden wir gezielt fragen, wie die Unternehmen unter etwaigen von US-Präsident Donald Trump angedrohten US-Strafzöllen leiden würden. Etwas konkreter als im letzten Jahr wird zudem gefragt werden, was der Brexit letztendlich für das Unternehmen bedeutet und ob China weiter als zuverlässiger, starker Partner parat steht, obwohl auch dort das Wachstum nicht mehr ganz so hoch ausfällt. Vorstände sowie Aufsichtsräte sind gut beraten, darauf nicht zu pauschal zu antworten, sondern unternehmensspezifisch die Herausforderung darzustellen und deren Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung zu benennen.

III. Dividendenpolitik/-kontinuität

Besonders sensibel reagieren Aktionäre (derzeit) auf Veränderungen in der Dividendenpolitik oder konkret auf das Absenken der Dividende. Die Gewinnausschüttung wird seit einigen Jahren (sicher auch bedingt durch das extreme Zinsumfeld) als eine Art Fieberthermometer für die Stärke und Stabilität der Geschäftsmodelle bewertet. Jede Veränderung wird genau beobachtet und insbesondere dann abgestraft, wenn die Dividendenpolitik sich zum Nachteil der Aktionäre verändert und damit für die zukünftigen Jahre mit einer geringeren Ausschüttung zu rechnen ist. Sollte sich ein Unternehmen dennoch zu einer Änderung bei der Dividende entschließen, bedarf es hier einer besonders sensiblen und ausführlichen Begründung.

IV. Prognosen

Durch die Lockerung der rechnungslegungsseitigen Vorgaben haben die Unternehmen teilweise ihre Prognosen deutlich zusammengeschrumpft. Dies bezieht sich gerade auch auf die Fristigkeit der Sichtweite. Prognosen über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren sind eine Seltenheit geworden. Hier waren die Unternehmen in der Vergangenheit deutlich mutiger. Die Vorstände sollten spätestens auf der Hauptversammlung ihre Prognose konkretisieren und auch mit Zahlen unterlegen. Vorzugswürdig sind dabei immer die Nennung eines Korridors bei Umsatz und Ergebnis sowie mindestens ein „erster“ Blick ins nächste Geschäftsjahr.

V. Aktienrückkaufprogramme

Der Rückkauf eigener Aktien ist in Deutschland sicher noch nicht ganz so verbreitet wie in den USA. Dies mag auch daran liegen, dass die Vergütungssysteme in Deutschland nicht in dem Maße an den Aktienkurs gekoppelt sind. Ungeachtet dessen steigt der Druck insbesondere auf die großen deutschen Unternehmen, hierzulande ebenfalls Aktienrückkaufprogramme durchzuführen. Dies resultiert schon allein daraus, dass sich die Aktien im DAX30 zu über 70 Prozent in ausländischer Hand befinden. Auf den Hauptversammlungen wird die Sinnhaftigkeit solcher Programme aber hinterfragt werden. Insbesondere ist wichtig zu wissen, welche Erfahrungen das Unternehmen bereits damit gemacht hat und ob es sich einen Rückkauf eigentlich leisten kann. Dies ist aus unserer Sicht nur dann der Fall, wenn freie Mittel zur Verfügung stehen, nachdem in das operative Geschäft investiert wurde, nachdem auf der Akquisitionsseite keine Targets mehr erkennbar sind und nachdem die Aktionäre eine angemessene und nachhaltige Dividende erhalten haben.

Besonders kritisch zu bewerten sind kreditfinanzierte Aktienrückkaufprogramme. Zwar mag jeder Finanzvorstand ad hoc erklären können, dass das Eigenkapital derzeit deutlich teurer ist als jedes Fremdkapital. Dies ist aber eine kurzfristige Sichtweise. Denn mit steigender Verschuldung steigt eben auch das Risiko, bei wieder gestiegenen Zinsen in eine Refinanzierungsfalle zu tappen.

VI. Skandale und Compliance-Verstöße

Leider mussten wir in den letzten Jahren deutlich öfter als gewünscht feststellen, dass Unternehmen in Skandale verwickelt sind – und das betrifft nicht nur Volkswagen und die Deutsche Bank. Auch andere Unternehmen haben erhebliche Probleme und sind z.B. von Kartellverfahren und Kartellstrafen betroffen. Trotzdem steigen Brisanz und Vehemenz in den Diskussionen auf den Hauptversammlungen interessanterweise immer nur dann wirklich an, wenn nicht zu erkennen ist, dass die Probleme von dem zuständigen Organ (meist dem Aufsichtsrat) mit der notwendigen Sorgfalt, Energie und Schnelligkeit angegangen und gelöst werden. Die Aktionäre sehen dann einen weiteren Anknüpfungspunkt neben dem eigentlichen Problem und so wird aus dem Fehltritt eines Vorstands oder eines Mitarbeiters schnell ein Problem auf der sekundären Ebene. Eine zu lasche Handhabung wird nicht toleriert und führt zwangsläufig zu einer entsprechenden Stimmung auf der Hauptversammlung.

VII. Sonderprüfungen

Nach ThyssenKrupp, Deutscher Bank und aktuell Volkswagen sehen sich die Unternehmen dem deutlich stärkeren Begehren der Aktionäre ausgesetzt, durch externe Sonderprüfungen klären zu lassen, ob Pflichtverletzungen vorliegen. Das korrespondiert dabei unmittelbar mit dem vorgenannten Punkt, dass die Eigentümer oftmals den Eindruck haben, Sachverhalte würden nicht mit ausreichender Intensität erforscht und aufgeklärt. Etabliert hat sich dabei in den letzten Jahren die sogenannte freiwillige Sonderprüfung, die es den Unternehmen ermöglicht, gemeinsam mit den Aktionären den Rahmen der zu prüfenden Gegenstände abzustecken. Zudem bietet eine freiwillige Sonderprüfung auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung für die Unternehmen die Chance, die Kontrolle über die Sonderprüfung nicht vollkommen zu verlieren.

 

(Redner: Marc Tüngler)

Die DSW-Watchlist

Vielen Dank, Klaus Nieding.

Ich komme nun zur DSW-Watchlist – der Liste mit den 50 größten Kapitalvernichtern unter den im Prime Standard notierten Gesellschaft.

Auf die im Prime Standard notierten Werte beschränken wir uns dabei ganz bewusst, da das die Gesellschaften sind, in die Privatanleger in der Regel ihr Geld investieren – oder besser – investieren sollten.

Wie schon im letzten Jahr, haben wir den Betrachtungshorizont ein wenig erweitert und Dividendenzahlungen – soweit solche geleistet wurden – mit in die Wertung einbezogen. Damit wird aus dem Kursindex des Schreckens ein Performanceindex des Schreckens. Entschlossen haben wir uns dazu, weil vor dem aktuellen Niedrigzinsumfeld die Gewinnausschüttungen der Unternehmen immer mehr in den Fokus auch privater Anleger gekommen sind. Nichts geändert haben wir an der Praxis, Unternehmen bzw. Aktien, die noch keine fünf Jahre am Markt sind, nicht zu berücksichtigen. Dies gilt ebenso für insolvente Gesellschaften.

Die Quote der Dividendenzahler auf der Liste ist im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert. Hatten im vergangenen Jahr 31 der 50 Unternehmen in dem Betrachtungszeitraum von fünf Jahren mindestens einmal Gewinne an ihre Aktionäre ausgeschüttet, waren es diesmal 30 AGs. Deutlich ausgeprägter ist dagegen der Einfluss auf die Kursperformance – insbesondere im Fünfjahreszeitraum.

Drei Gesellschaften (Clere, OVB Holding, MLP) haben es zudem dank der gezahlten Dividenden geschafft, auf der Performance-Liste nicht mehr vertreten zu sein. In der Kursliste sind diese drei AGs grün markiert. Wobei die in der Kursliste auf Rang 10 geführte Clere AG (die ehemalige Balda AG) einen Sonderfall darstellt. Hier stammt das Geld nur zum Teil aus einer Dividende. Der Löwenanteil beruht auf einer Kapitalherabsetzung mit anschließender Teilrückzahlung von Grundkapital. Dabei entstand je zusammengelegter Aktie ein Anspruch von 9 Euro.

Insgesamt schneiden, verglichen mit den Auswahl-Indices, allerdings sowohl Kurs- als auch Performance-Watchlist katastrophal ab.

Index

1 Jahr

3 Jahre

5 Jahre

DAX30

7 Prozent

20 Prozent

94 Prozent

MDAX

7 Prozent

34 Prozent

149 Prozent

SDAX

5 Prozent

40 Prozent

115 Prozent

TecDAX

-1 Prozent

55 Prozent

164 Prozent

 

 

 

 

„Kurs“-DSW-Watchlist

-17 Prozent

-49 Prozent

-43 Prozent

„Performance“-DSW-Watchlist

-16 Prozent

-47 Prozent

-33 Prozent

Dabei war das Jahr 2016 erneut kein ruhiges Börsenjahr wenn auch nicht ganz so turbulent wie 2015. Nachdem der DAX30 im Februar deutlich unter die 9000er Marke gefallen war, konnte er bis zum Jahresende massiv zulegen und lag Ende Dezember 2016 schon bei rund 11.480 Punkten.

Im Fünfjahreszeitraum liegt diesmal mit einem Plus von 164 Prozent der TecDAX vorne. Im vergangenen Jahr konnte hier noch der MDAX die beste Performance vorweisen. Im Dreijahreszeitraum hat ebenfalls der TecDAX die Nase vorn und verteidigt damit seine Position aus dem Vorjahr.

Die Führung im Einjahresbereich, die letztes Jahre mit einer Performance von 20 Prozent der SDAX noch souverän inne hatte, geht diesmal – wenn auch sehr knapp – an den DAX30 vor dem MDAX. Der TecDAX musste in diesem Zeitraum sogar eine Minusperformance hinnehmen. Der Blick auf die längerfristigen Betrachtungszeiträume zeigt allerdings gerade beim TecDAX sehr gut, warum wir bei der Watchlist die Langfristvergleiche stärker werten.

Was die Kursentwicklung im Jahr 2016 angeht, lag bei den 30 im DAX gelisteten Gesellschaften erneut die Aktie von Adidas mit einem Plus von rund 67 Prozent an der Spitze, gefolgt von Siemens mit knapp 30 Prozent und BASF mit rund 25 Prozent. Schlusslicht 2016 war das Papier der Commerzbank (Performance-Watchlist: Rang 31) mit minus 24 Prozent. Nur wenig besser schlossen die Deutsche Bank (Performance-Watchlist: Rang 24) sowie ProSiebenSat1 ab, die ihren Aktionären einen Kursrückgang von 23 Prozent respektive 22 Prozent zumuteten.

Bei den Aktien aus dem MDAX belegte Covestro mit einem Plus von knapp 94 Prozent den  Spitzenplatz. Um 55 Prozent legten die Papiere des Baukonzerns Hochtief zu. Den dritten Rang erreichte mit 48 Prozent die Salzgitter AG. Verlierer im MDAX war mit einem Minus von 28 Prozent übrigens die Ströer AG, die im letzten Jahr die MDAX-Liste noch als Gewinner angeführt hatte und in 2016 durch die Shortsell-Attacke von Muddy Waters arg unter die Räder gekommen ist.

Im TecDAX konnte Siltronic mit plus 95 Prozent den ersten Platz belegen, im SDAX lag die Grammer AG mit plus 78 Prozent vorne.

Solche Zahlen kennen die Aktionäre, die Papiere der Watchlist-Unternehmen im Depot haben zwar auch, nur ist da das Vorzeichen leider in den allermeisten Fällen negativ.

Insgesamt schrumpfte der „DSW-Watchlist-Performance-Index“ im Einjahreszeitraum um rund 16 Prozent, der Kurs-Index fiel um knapp 17 Prozent. Im Dreijahresvergleich lag das kumulierte Kursminus bei etwas über 47 Prozent für die Performance- und bei fast 48 Prozent für die Kursliste. Im Fünfjahresvergleich lag der durchschnittliche Kursrückgang inklusive Dividendenzahlungen bei minus 33 Prozent, ohne Gewinnausschüttungen bei knapp minus 43 Prozent. Auch hier, bei den Problemfällen auf dem Kurszettel, wirkt die Dividende also deutlich aufhellend.

Dass das nicht immer so sein muss, zeigen die ersten Plätze der Listen. Hier sind die ersten neun Plätze identisch, obwohl sechs der neun Gesellschaften Dividende zahlen oder zumindest gezahlt haben.

An Nummer eins steht mit der Singulus Technologies ein alter Bekannter. Das Maschinenbauunternehmen ist so eine Art Dauergast in den Top-Ten der beiden Listen. Im Ein- und Dreijahresbereich legte Singulus die schlechteste Performance aller im Prime Standard notierten Aktien hin. Nur im Fünfjahresbereich gab es mit der Solarworld AG eine Gesellschaft, die noch schlechter abgeschnitten hat. Die Solarworld ist zwar – einmal mehr – auf der Liste zu finden, da die Bewertung sich aber lediglich auf die alten Aktien (WKN A1YCMM) bezieht, haben wir das Unternehmen insgesamt aus der Wertung genommen. Damit geht der zweite Platz an die DF Deutsche Forfait, einen Neueinsteiger. Die Factoring-Gesellschaft war im Februar 2014 wegen angeblicher Verstöße gegen Iran-Sanktionen auf die Sanktionsliste der US-Behörde Office of Foreign Assets Control (OFAG) geraten. Zwar wurde die Gesellschaft im Oktober 2014 wieder von der Liste gestrichen, trotzdem hat der Außenhandelsfinanzierer sich nur sehr langsam erholt. Klar ist aber schon jetzt, dass die Deutsche Forfait im kommenden Jahr wohl nicht mehr auf einer der DSW-Watchlists zu finden sein wird, da die Gesellschaft in den General Standard wechseln möchte.

Auf Rang drei liegt die 11 88 0 Solutions AG. Das Unternehmen, das im letzten Jahr ebenfalls den dritten Rang belegte, damals noch unter dem Namen Telegate, hat ebenfalls einen durchaus beeindruckenden Kursverfall hinter sich.

Dass auch Investitionen in große Gesellschaften mit vermeintlich erprobten Geschäftsmodellen nicht zwingend ein sicheres Investment sind, ist keine Neuigkeit mehr.

In beiden Listen sind immerhin vier DAX-Gesellschaften zu finden. Wenig überraschend, dass es sich dabei um zwei Banken und zwei Energieversorger handelt. Die Tatsache, dass es im Vorjahr noch fünf DAX-Gesellschaften waren, hat nichts mit einer deutlichen Verbesserung zu tun, sondern vielmehr mit dem Abstieg der K+S AG aus der Börsenbundesliga. In der Watchlist ist der Kaliproduzent auch in diesem Jahr wieder vertreten, wenn auch mit aufsteigender Tendenz. Was von den DAX-Gesellschaften leider nicht so pauschal gesagt werden kann.

So belegt RWE in der aktuellen Performance-Watchlist Platz 18, in der Kurs-Liste Rang 16. Damit hat der Energieversorger es immerhin geschafft, die Flop-Ten wieder zu verlassen, wo er im letzten Jahr noch zu finden war.

Beim RWE-Konkurrenten E.ON ist der Trend dagegen weniger positiv. Nach Rang 43 im Jahr 2015 und Platz 30 im Jahr 2016, liegt der andere große deutsche Energieversorger in der diesjährigen Kurs-Watchlist auf Platz 21. Die Entwicklung in der Performance-Liste ist nicht viel besser: Hier ging es von 43 über 30 auf 27.

Abgerutscht ist auch die Deutsche Bank AG. Am Ende bleibt ihr auf beiden Listen nur Platz 24. Die Commerzbank ist nur wenig besser und belegt Rang 31 auf der Performance- und Rang 33 auf der Kurs-Watchlist. Das Kreditinstitut scheint es sich in den Dreißiger-Rängen längerfristig einrichten zu wollen.

Grundsätzlich sei noch betont, dass es nicht zwingend ein Verkaufssignal sein muss, wenn eine Gesellschaft auf der Liste auftaucht. Ein funktionierendes Geschäftsmodell vorausgesetzt, ist es manchmal sogar genau das Gegenteil. Hier kann sich insbesondere ein Blick auf den Einjahreszeitraum lohnen, der ja bei einigen Gesellschaften bereits wieder deutlich im Plus liegt. Ein paar können sogar im Dreijahres- und im Fünfjahresvergleich auf ein positives Ergebnis verweisen. Trotzdem bleibt es ein Warnsignal, das man als Aktionär ernst nehmen sollte, wenn eine der Gesellschaften, die man im Depot hat, auf der DSW-Watchlist auftaucht.

17 Neueinsteiger auf der Performance-Watchlist und 13 auf der Kurs-Watchlist (in den Listen blau hinterlegt) sind auf jeden Fall ein Beleg dafür, dass die Unternehmen durchaus die Chance haben, die Listen wieder zu verlassen – und das nicht nur, weil andere Gesellschaften noch schlechter performen.

Die Performanceliste zeigt zudem, dass nicht zwingend alles gut ist, wenn eine Gesellschaft Dividende zahlt. Zwar ist das – in der Regel – ein Zeichen für ein funktionierendes, weil Gewinn abwerfendes Geschäftsmodell. Aber das muss eben nicht so sein. Die Dividende kann aus der Substanz kommen oder sie kann auf Sondereffekten beruhen. Und selbst wenn sie tatsächlich erwirtschaftet wurde, ist immer noch zu klären – und hier kommen wieder die bereits angesprochenen Prognosen ins Spiel – ob das Geschäftsmodell des Unternehmens wirklich zukunftsfähig ist.

Hier schließt sich auch der Kreis zu den Ausführungen von Herrn Nieding und wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Vielen Dank

DSW-Watchlist Performance 2017

DSW-Watchlist Kurs 2017