Showdown bei Grammer – DSW stellt sich klar gegen Aggressor

Vor der Hauptversammlung des Autozulieferers Grammer AG ist die Unruhe groß. Die in der Branche nicht unumstrittene Hastor-Familie hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit befreundeten Adressen über 20 Prozent der Aktien des bayerischen Unternehmens zusammengekauft und holt nun zum Rundumschlag aus. So sollen drei Aufsichtsräte ersetzt und dem amtierenden Vorstand das Vertrauen entzogen werden. Das sind zumindest die Anträge der Cascade International Investments GmbH, die rund 10 Prozent der Grammer-Aktien hält und der Hastor-Familie zuzurechnen ist. „Diese Forderungen sind unsachlich und inhaltlich nicht nachvollziehbar. Hier gilt es mit allen Mitteln gegenzuhalten“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), und fordert alle Grammer-Aktionäre auf, aktiv zu werden: „In diesem Fall gibt es keine neutrale Position. Alle, die ihr Stimmrecht nicht aktiv nutzen, spielen den Aggressoren in die Hände.“

Die DSW werde mit den von ihr vertretenen Stimmen „gegen alle Anträge des Minderheitsaktionärs Cascade“ stimmen, kündigt der Aktionärsschützer an und stellt sich damit auf die Seite des Grammer-Managements. „Die Anträge sind weder ausreichend begründet, noch gibt es einen Beleg für die Behauptung, der Grammer-Vorstand würde Aktionärsinteressen missachten“, sagt Tüngler. Hinzu komme, dass das Geschäft unter dem unnötigen Scharmützel leide. „Dem Vernehmen nach halten etliche Kunden ihre Aufträge zurück, bis klar ist, mit was für einem Unternehmen sie es nach der Hauptversammlung zu tun haben werden. Und einige haben wohl auch schon angekündigt, mit einer Grammer-AG unter Führung der Hastor-Familie nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen“, sagt Tüngler. Hier dürfte die Erfahrung eine Rolle spielen, die Volkswagen mit der Hastorschen Unternehmensgruppe Prevent machen musste: Im Streit um Geld ließ Prevent die Lieferungen von Sitzbezügen durch ihre Tochtergesellschaft Car Trim an Volkswagen einstellen, was dort zum zeitweisen Stillstand der Produktion führte.

Bis zum 17. Mai 2017 können Grammer-Aktionäre, die nicht die Möglichkeit haben, die am 24. Mai stattfindende Hauptversammlung selber zu besuchen, beantragen, ihre Eintrittskarte auf die DSW als Vertreterin auszustellen. Die DSW vertritt in dieser wichtigen Hauptversammlung die Stimmen aller Anleger – auch die von Nichtmitgliedern. Wer sich vorab informieren möchte, kann sich per Mail (info@dsw-info.de) oder telefonisch (0211 / 66 97 53) direkt an die DSW wenden.

Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.

Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher