DSW begrüßt Metro-Stellungnahme und hält Übernahmeangebot nach wie vor für nicht angemessen

Heute haben Vorstand und Aufsichtsrat der Metro AG eine gemeinsame Stellungnahme zu dem freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot der Investmentholding EP Global Commerce VI GmbH (EPGC) abgegeben. Das Fazit des 134-seitigen Papiers lautet: Mit dem vorliegenden Angebot von 16 Euro je Metro-Stammaktie wird das Unternehmen deutlich zu niedrig bewertet.

„Es ist ein gutes Zeichen, dass die beiden Organe der Metro AG sich einig sind und diese Einigkeit mit der gemeinsamen Stellungnahme auch dokumentieren“, sagt Jella Benner-Heinacher, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Das Ergebnis wundert die Anlegerschützerin nicht: „Mit 16 Euro bietet die Investmentholdung, die mehrheitlich im Besitz des Tschechen Daniel Křetínský ist, gerade einmal einen Aufschlag von rund 3 Prozent auf den aktuellen Metro-Kurs. Dass das für die Aktionäre nicht wirklich interessant ist, hatten wir ja bereits nach dem ersten Bekanntwerden des Angebots gesagt. Und an dieser Meinung hat sich nichts geändert.“ Dies insbesondere mit Blick auf die Tatsache, dass die EPGC nach eigenen Aussagen die volle unternehmerische Kontrolle über die Metro anstrebe. „Erst ab einer Prämie von rund 30 Prozent wäre das Angebot attraktiv“, so Benner-Heinacher.

Interessant ist der Wahl der Zeitpunkte sowohl des Angebots als auch der Stellungnahme. „Die Metro befindet sich gerade in einem massiven Umbruch an dessen Ende ein auf Cash+Carry konzentriertes Unternehmen stehen soll. Das kostet im Übergang Geld und ist deshalb nicht eben gut für den Börsenkurs. Zudem sorgt es bei manchen Aktionären für Unsicherheit. Aus Übernehmersicht ein perfekter Zeitraum“, erklärt Benner-Heinacher. Das Metro-Management habe dagegen wohl bewusst die guten Quartalszahlen abgewartet, um die Stellungnahme kurz danach zu veröffentlichen.

„Jetzt ist es an den Aktionären, zu entscheiden. Aus unserer Sicht, spricht eigentlich kaum etwas für eine Annahme des Angebots“, sagt Benner-Heinacher. Einzig Aktionäre, bei denen die Papiere sowieso auf der kurzfristigen Verkaufsliste standen, sei es nun aus Liquiditätsgründen oder weil sie nicht an einen Erfolg der Umstrukturierung glauben, könne eine Annahme Sinn machen. Wer mehr Zeit hat, könnte immer noch auf ein mögliches Pflichtangebot setzen, das kommen muss, wenn zwischen EPGC und Metro ein Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag abgeschlossen wird. „Die Höhe eines solchen Angebots wäre dann per sogenanntem Spruchverfahren gerichtlich überprüfbar“, sagt Benner-Heinacher.

Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.

Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher