DSW: Allianz sollte Dividende nicht erhöhen

Das Geschäftsjahr 2019 war ein hervorragendes Jahr für den Versicherungskonzern Allianz. Der Umsatz stieg um 7,6 Prozent auf gut 142 Milliarden Euro und der operative Gewinn legte um 3 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro zu. Das sind Rekordwerte. Die Dividende soll auf 9,60 Euro je Aktie erhöht werden. Eigentlich könnten die Allianz-Aktionäre hochzufrieden sein.

„Angesichts der momentanen Sachlage stellt sich allerdings die Frage, ob eine Erhöhung der Dividende das richtige Zeichen ist oder ob man die Dividende nicht auf dem Niveau des Vorjahres hätte belassen sollen. Oder ob angesichts der Belastungen der Pandemie nicht sogar die Aussetzung einer Dividendenzahlung gerechtfertigt gewesen wäre“, sagt Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz), im Vorfeld der am 6. Mai stattfindenden Online-Hauptversammlung des Versicherungskonzerns. Dies gelte umso mehr, als die Allianz im 1. Quartal 2020 nun einen Gewinneinbruch um 25 Prozent gemeldet habe.

Inzwischen hat der Vorstandschef der Allianz, Oliver Bäte, gefordert, dass eine Partnerschaft der öffentlichen Hand und der Versicherungswirtschaft gegründet wird, um quasi ein staatlich-privates Versicherungssystem gegen Großgefahren aufzubauen. „Was meinen Sie damit?“, fragt Bergdolt. Zudem will die DSW-Vizepräsidentin von dem Allianz-Management wissen, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf das Geschäft haben wird: „Welche Szenarien wurden für die Einzelgesellschaften durchgerechnet? Was bedeutet das zum Beispiel für die Industrieversicherung, besonders nachdem das Jahr 2019 nicht so gut gelaufen ist? Sie rechnen mit höheren Belastungen aus der Schadens- und Unfallrückversicherung durch den Corona-Virus. Wie hoch schätzen Sie die möglichen Belastungen? Was bedeutet Corona und die Volatilität der Märkte für die Allianz-Investmenttochter Pimco?

Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.

Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher