DSW begrüßt Plan der EU-Kommission zu Schnellverfahren für Quellensteuer

EU greift Anregungen der DSW und BETTER FINANCE auf

Düsseldorf/Brüssel, 20. Juni 2023 – Die Kommission der Europäischen Union hat mit ihrem Vorschlag dieser Woche zur leichteren und schnelleren Erstattung grenzüberschreitender Quellensteuern (auch) rasch auf Anregungen aus einer gemeinsamen Studie zum Thema von DSW und Better Finance (BF) reagiert. „Dieser lang erwartete Vorschlag wird dazu beitragen, die Probleme bei der Doppelbesteuerung von Dividenden zu reduzieren, indem er die Hauptkritik von DSW und BF in ihrer jüngsten Studie aufgreift. Wir begrüßen insbesondere, dass die Kommission den Mitgliedstaaten die Möglichkeit eröffnet, Entlastungsverfahren an der Quelle einzuführen, die eine Doppelbesteuerung von vornherein ausschließen“, sagt Christiane Hölz, Geschäftsführerin der DSW. Hölz bedauert allerdings, dass dies im Vorschlag nur als Möglichkeit und nicht verpflichtende Option enthalten ist.

 

Die Reaktion der EU-Kommission auf die Studie von DSW und BF ist dennoch ein großer Schritt nach vorne und hilft den Privataktionären.

 

Der Vorschlag sieht allerdings auch vor, dass die Erstattungsverfahren über die Bankenkette abgewickelt werden müssen. Derzeit geht dies in vielen EU-Ländern auch ohne die Banken. Wenn dies dazu führt, dass Anleger mit Gebühren belastet werden, bleibt allerdings eine große Hürde für den einzelnen Anleger bestehen. Derzeit müssen Aktionäre, die einen Erstattungsantrag über die Intermediärenkette abwickeln, mit rund 100 EUR oder mehr pro Erstattungsantrag rechnen. Dieser Betrag übersteigt häufig die zurückzufordernde Steuer, insbesondere bei Privatanlegern. „Wir fordern daher eine Befreiung von der Verpflichtung, die Erstattungsanträge über diese Kette abzuwickeln, wenn die Steuerbeträge 5000 EUR nicht übersteigen“, so Christiane Hölz.

 

 

In der zugrunde liegenden Studie „Quellensteuer in der Europäischen Union: Der harte Kampf für Privatanleger“, hat der europäische Anlegerverband BETTER FINANCE gemeinsam mit der DSW rund 3.000 Privatanleger in 22 EU-Staaten befragt. Dabei gaben nur rund 30 Prozent der Anleger in Europa, die in Aktien aus einem anderen EU-Land investiert sind, an, dass sie tatsächlich versuchen, ihre zu viel entrichtete Quellensteuer auf Dividenden zurückzuverlangen. Von diesen 30 Prozent sind weniger als die Hälfte dabei am Ende auch erfolgreich (46 Prozent). Mehr als 90 Prozent stufen den grenzüberschreitenden Prozess der Rückerstattung als schwierig ein.

 

Mehr als ein Fünftel der Anleger wartet länger als ein Jahr auf die Rückerstattung; 12 Prozent gar mehr als zwei Jahre. Von den satten 70 Prozent der Anleger, die gar nicht erst versuchen, ihre Quellensteuer zurückzuerlangen, sagen 59 Prozent, der Prozess sei ihnen zu langwierig und kompliziert; 17 Prozent nennen die hohen Kosten als Grund.

 

 

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