Was ist eigentlich aus dem Vergleich in Sachen Fortis geworden?

Frage: Als ehemaliger Fortis-Aktionär würde mich interessieren, was aus dem Vergleich geworden ist, der in den Niederlanden zugunsten geschädigter Aktionäre geschlossen wurde. 

Jürgen S. aus Worms

Antwort: Im Rahmen des von Ihnen genannten Vergleichs hatte sich AGEAS, die frühere Fortis, mit den Klägergruppen auf eine Zahlung von 1,2 Milliarden Euro geeinigt, um so für die Kurseinbrüche der Fortis-Aktie zu entschädigen, die es in Folge irreführender Äußerungen der damaligen Fortis AG während der Finanzkrise 2007 und 2008 gegeben hat. Der Amsterdamer Court of Appeal verweigerte allerdings die zur Umsetzung notwendige Genehmigung. Kritisiert wird, dass „aktive“ Teilnehmer, also solche, die aktiv eine Klage eingereicht haben oder sich für eine Klage haben registriert lassen, eine 50 Prozent höherer Entschädigung erhalten sollen, als „nicht-aktive“ Teilnehmer. Zudem seien die 45 Millionen Euro Gebühren, die die Kläger im Rahmen des Vergleiches geltend machen, zu hoch. Die letzte Frist Mitte Oktober ist ohne neue Einigung verstrichen. Über den weiteren Verlauf werde ich wieder berichten, sobald eine Genehmigung des Amsterdamer Gerichts vorliegt.

Jella Benner-Heinacher