Was sind Knock-out-Produkte?

Frage: Neben klassischen Optionsscheinen bietet mir meine Bank neuerdings auch sogenannte Knock-out-Produkte (K.o.-Produkte) an. Können Sie mir erklären, was hinter dem martialischen Produktnamen steckt? Welche Risiken und Chancen hat dieses Produkt? Wo kann ich mehr darüber erfahren?

Wilfred Sch., Essen

 

Antwort: Ähnlich wie Optionsscheine gehören die sogenannten Knock-out-Produkte zu den Hebelpapieren. Ein Knock-out-Produkt bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Basiswerts eins zu eins ab. Basiswerte können vor allem Aktien, Rohstoffe, Währungen oder auch ganze Indizes sein.

Wegen seiner Hebelwirkung können mit geringem Einsatz prozentual hohe Gewinne entstehen. Das klingt sehr lukrativ, aber der Hebel funktioniert in beide Richtungen. Die gehebelte Wirkung gilt auch für Verluste bis hin zum Totalverlust.

Dieses Produkt ist daher eher für den sehr risikobereiten Anleger geeignet. Im Unterschied zu Optionsscheinen hat die Volatilität (Schwankungsbreite) des Basiswerts keinen Einfluss auf den Kurs des Knock-out-Produkts.
Wenn Sie also einen K.o.-Call auf Allianz-Aktien kaufen, dann ist der Basiswert die Allianz-Aktie, also die Grundlage. Wichtig ist jedoch vor allem die K.o.-Schwelle, die Sie im Auge behalten sollten. Wird diese Schwelle erreicht oder unterschritten, dann verfällt das Produkt nämlich vorzeitig und wird wertlos. Insoweit wäre ein Produkt mit Stop-Loss-Schwelle eventuell sinnvoller.

Eine große Auswahl an verschiedenen Knock-out-Produkten finden Sie unter anderem an der Börse Stuttgart über den Knock-out-Finder sowie an vielen anderen etablierten Börsen.

Jella Benner-Heinacher