Agenda Mitarbeiterkapitalbeteiligung

Mitarbeiterkapitalbeteiligung – Verbände sehen klaren Handlungsbedarf seitens der Politik

Mit ihrem Appell „Für eine Agenda Mitarbeiterkapitalbeteiligung“ fordern DAI, DSW und weitere namhafte Verbände von der Politik, die Rahmenbedingungen für Mitarbeiterkapitalbeteiligung zu verbessern und sich so für eine stärkere Verbreitung der Mitarbeiterkapitalbeteiligung in deutschen Unternehmen einzusetzen.

Die Verbände, die wichtige Stakeholdergruppen repräsentieren, haben sich zusammengeschlossen, um ihrer Forderung nach besseren Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterkapitalbeteiligung Nachdruck zu verleihen. „Ohne die Unterstützung seitens der Politik wird die  Mitarbeiterkapitalbeteiligung in Deutschland weiterhin ein Nischendasein führen“ mahnt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW und Mitinitiator des Aufrufs. „Die breite Unterstützung des Appells“, so Tüngler, „spiegelt die Bedeutung des Themas Mitarbeiterkapitalbeteiligung für die deutschen Marktakteuren wider“.

In ihrem Aufruf fordern die Verbände von der Politik, den bürokratischen Aufwand, der mit Mitarbeiterkapitalbeteiligungen einhergeht, deutlich zu verringern. Sie setzen sich für eine Harmonisierung der Regeln zur Mitarbeiterkapitalbeteiligung auf europäischer Ebene ein, damit die Unternehmen Mitarbeiter an ausländischen Standorten leichter in die Programme zur Mitarbeiterkapitalbeteiligung einbeziehen können.

Wichtig, so die Verbände, ist es auch, dass das bereits vorhandene Angebot an Informationen zur Mitarbeiterkapitalbeteiligung, das beispielsweise vom Bundeswirtschaftsministerium bereitgestellt wird, ausgebaut und prominenter platziert wird. Schließlich sollte die Politik die Einführung von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen angemessener fördern. „Im Bereich der staatlichen Förderung sind andere Länder deutlich engagierter. In diesen Ländern sind es dann auch deutlich mehr Unternehmen, die ihre Mitarbeiter am Produktivkapital beteiligen“, betont Tüngler.

Die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist ein wichtiges Instrument, um Arbeitnehmer zu motivieren, die Produktivität zu steigern und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken. Für den Mitarbeiter bietet sie eine attraktive Rendite. Diese ist insbesondere im derzeit anhaltenden Niedrigzinsumfeld mit Anlageformen wie Sparbuch oder Tagesgeld, die von den Deutschen vorrangig genutzt werden, nicht zu erreichen. Daher muss die Mitarbeiterkapitalbeteiligung in Deutschland dringend aus ihrer Nische herausgeholt werden. „Nur rund zwei Prozent der deutschen Unternehmen bieten eine Kapitalbeteiligung an. Die Zahl der Mitarbeiter mit Belegschaftsaktien, dem am weitesten verbreiteten Instrument der Kapitalbeteiligung, ist im Jahr 2014 mit 0,8 Mio. auf einem neuerlichen Tiefstand angelangt“, gibt Tüngler zu bedenken. In anderen Ländern ist die Belegschaftsaktie dagegen sehr viel populärer. So gibt es in Frankreich 3,3 Mio. und in Großbritannien 2,2 Mio. Belegschaftsaktionäre.

„Bessere Rahmenbedingungen für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen sind deshalb das Gebot der Stunde“, so Tüngler.

Den Aufruf „Für eine Agenda Mitarbeiterkapitalbeteiligung“ finden Sie hier.

Die unterstützenden Verbände sind neben der DSW unter anderem die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI), der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) und das Deutsche Aktieninstitut e.V. (DAI).