DSW unterstützt Kompromiss bei Conti und fordert Begrenzung der Einflussnahme durch Schaeffler
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) unterstützt den Schlichtungsversuch im Streit zwischen dem Autozulieferer Continental und seinem Großaktionär Schaeffler. Beide Seiten scheinen sich auf der morgigen Aufsichtsratssitzung auf einen personellen Neubeginn einigen zu wollen. Dafür sollen Vorstandschef Karl-Thomas Neumann und Aufsichtsratschef Rolf Koerfer ihre Posten räumen.
Die DSW als größte deutsche Aktionärsvereinigung könnte sich mit dieser Lösung notgedrungen anfreunden, auch wenn Konzernlenker Neumann bisher sehr gute Arbeit geleistet hat. „Wenn dadurch Frieden einkehrt damit Continental sich wieder aufs Kerngeschäft konzentrieren kann, dann tragen wir diese Lösung mit“, so DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Die entscheidenden Weichen dafür sollen auf der morgigen Aufsichtsratssitzung gestellt werden. Dann soll der Schaeffler-Manager Elmar Degenhart Conti-Chef werden.
Die DSW fordert den Aufsichtsrat gleichzeitig auf, die Machtfülle des Familienkonzerns Schaeffler bei Conti zu begrenzen, etwa durch einen souveränen neuen Aufsichtsratschef, der für alle Aktionäre spricht. „Der Großaktionär blockiert mit seiner gezielten Einflussnahme Continental nun seit fast einem Jahr. Es wird Zeit, dass das aufhört und endlich die dringend notwendigen strategischen Weichenstellungen erfolgen können“, so Dr. Frank-Holger Lange, DSW-Landesgeschäftsführer und Sprecher auf der Conti-Hauptversammlung.