DSW: Lufthansa braucht Kapital, aber keine politische Einflussnahme

Die Deutsche Lufthansa gehört zu den am härtesten von der Corona-Pandemie betroffenen deutschen Konzernen. „Das Unternehmen hat auf einen Schlag und ohne eigenes Verschulden den Großteil des Umsatzes verloren“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Selbst eine so gut geführte Gesellschaft könne einen solchen Rückschlag nicht lange verkraften, ist Tüngler überzeugt. Klar zu sein scheint deshalb: Ohne finanzielle Unterstützung vom Staat könnte es für die Airline eng werden.

„Entscheidend für die Zukunft der Lufthansa sind aus meiner Sicht jetzt zwei Dinge: Zum einen die Bereitschaft des Bundes, finanziell zu unterstützen, woran es kaum Zweifel geben kann. Zum anderen die Art, wie der Staat das umsetzt. Hier sollte die Prämisse lauten: Kapital: Ja. Unverhältnismäßiger Einfluss auf unternehmensstrategische Entscheidungen: Nein“, fordert der DSW-Mann. Das Lufthansa-Management habe schließlich durchaus bewiesen, dass es in der Lage ist, die Airline gut und erfolgreich zu führen. „Was sicher nicht nötig ist, sind Aufsichtsratsmitglieder mit einer politischen Agenda“, so Tüngler.

Der Staat solle sich ein Beispiel daran nehmen, wie die US-Regierung mit der Lehman-Krise im Jahr 2009 verfahren ist. „Betroffene Banken wurden in den USA – wenn nötig sogar zwangsweise – kapitalisiert. Aus unternehmerischen Entscheidungen hat sich der Staat dabei aber bewusst rausgehalten. Das war ein Erfolgsmodell, woran wir uns ein Beispiel nehmen sollten“, sagt Tüngler.

Mitglieder wenden sich bitte an die zuständigen DSW-Mitarbeiter.

Ansprechpartner für die Presse: Jürgen Kurz, Pressesprecher