Ende November gab sich die Deutsche Wirtschaftselite wieder ein Stelldichein im altehrwürdigen Düsseldorfer Industrieclub. Bereits zum 14. Mal verlieh die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. ihren Preis für gute Unternehmensführung. In diesem Jahr wurde der Preis in festlichem Rahmen an den ehemaligen CEO der Deutschen Post und heutigen Telekom-Aufsichtsratschef, Dr. Frank Appel, verliehen. Die Laudatio hielt sein langjähriger Weggefährte und Aufsichtsratsvorsitzende Nikolaus von Bomhard.

Er führte das Publikum auf eine ebenso persönliche wie faszinierende Reise durch die eindrucksvolle Karriere des Dr. Frank Appel. Von Bomhard zeichnete das Bild eines Top-Managers, der ebenso selbst anpackt und Post zustellt, weil er das tägliche Tun der Menschen in seiner Organisation genauso verstehen will, wie er einer starken Vision folgend ein Unternehmen fundamental transformiert hat. Die DHL habe sich unter der Ägide von Dr. Appel, der das Unternehmen bis Mai dieses Jahres mit strategischer Weitsicht und großem Sachverstand geleitet hat, von einem nationalen Postdienstleister zum Weltmarktführer der Logistik entwickelt. Auf jedem Schritt dieses Weges, war von Bomhard ein ebenso kritischer wie zuverlässiger Sparringspartner, der stets auf das optimale Handeln seines Vorstandvorsitzenden vertrauen konnte.

Das Vorbild Dr. Frank Appel

Ulrich Hocker, Präsident der DSW, ging in seiner Rede auf die aktuellen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein. Dabei las er gewohnt deutlich und pointiert auch der deutschen Bundesregierung die Leviten. Er benannte klar all die Dinge, an denen der Standort Deutschland heute krankt, von der mangelhaften Energiepolitik, über falsche Anreizsysteme bis zu Fehlsteuerungen auf dem Börsenparket und der steigenden Abwanderung deutscher Top-Unternehmen ins Ausland. Hocker plädierte für eine Rückbesinnung auf urdeutsche Wirtschaftstugenden, um den Standort wieder zu alter Blüte zu führen: Unternehmertum, Verantwortungsbewußtsein, der Wille zur Leistung und die Fähigkeit zu Innovation.

Dr. Frank Appel, so Ulrich Hocker, stehe wie kein anderer für die Transformation der Deutschen Post hin zu einem - oder besser zu DEM - international aufgestellten und höchst erfolgreich agierenden Logistikunternehmen. Besonders hob Hocker, im Sinne der Investoren und ganz besonders dem Geiste des DSW-Preises folgend, hervor, dass sich Appel insbesondere als zuverlässiger Partner des Kapitalmarktes hervorgetan hat. Dabei geht es nicht nur um die Performance während seiner Amtszeit, die beeindruckend ist, sondern vor allem um die zuverlässige Kommunikation von klaren Zielen über die Einjahresscheibe hinaus für mehrere Jahre in die Zukunft. Das gab den Shareholdern, aber auch allen weiteren Stakeholdern, eine konkrete und klare Orientierung - und das in guten wie auch in herausfordernden Zeiten. Beim Timing des Verkaufs der Postbank bewies er zudem ein ausgesprochen glückliches Händchen.

Den eigenen Werten immer treu geblieben

In seiner Dankesrede würdigte Frank Appel die Rolle der DSW als wichtigem Impulsgeber und kritischen Begleiter aller börsennotierten Unternehmen in Deutschland. Er gab darüber hinaus einen ebenso bewegenden wie persönlichen Einblick in sein Wirken als Top-Manager und seine Führungsprinzipien. Dabei setzte er stets und erfolgreich auf drei ganz wichtige Grundwerte.

Love – die Liebe zu seinen Nächsten und den Grundsatz, sich stets ausreichend Zeit für die Familie zu nehmen und dies auch allen Kolleginnen und Kollegen zu gewähren.

Purpose – jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter immer zu vermitteln wie wertvoll sein Tun ist und was er/sie für das Unternehmen jeden Tag leistet.

Hope – Jedem Menschen die Perspektive zu geben, dass das Morgen noch besser wird als das heute.

Der wahrhaft beeindruckende Abschluss eines großartigen Abends der deutschen Wirtschaft in Düsseldorf.

Eröffnungsrede von DSW-Präsident Ulrich Hocker

Laudatio von Dr. Nikolaus von Bomhard

Rede von DSW-Preisträger Dr. Frank Appel